Die GKV schwimmen im Geld, die PKVs kämpfen

Die gesetzlichen Krankenkassen sind finanziell auf der goldenen Seite. Schon sehr lange nicht mehr schwammen die gesetzlichen Krankenkassen derart im Geld. Sie können es sich leisten, Prämien zurückzuzahlen und die Beiträge stabil zu belassen. Dazu fällt auch die Praxisgebühr weg – Vorteile, die die GKVs für ihre Werbung nutzen.

GKV schwimmt im Geld
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Anders bei den privaten Krankenversicherungen. Die PKVs haben keine Kostenbremse und leiden unter den hohen Ausgaben, die stetig ansteigen. Dazu kommt noch die Phase, in der das Zinsniveau auf einem Tiefpunkt gelandet ist. Ein weiterer Grund für die hohe Belastung der privaten Krankenversicherungen ist der, dass viele Tarife überaltert sind und richtig Geld kosten – Geld, das auf dem Kapitalmarkt liegt und immer weniger Renditen einbringt. Auch wenn die PKVs dort etwa 170 Milliarden Euro liegen haben, sind die Ausgaben kaum zu bewältigen.

All diese Gründe – und natürlich auch die vom Europäischen Gerichtshof auferlegten Unisex-Tarife – stehen für Beitragserhöhungen in den einzelnen Tarifen. Das bringt natürlich keine neuen Kunden. Schon im ersten Halbjahr 2012 kam der sonst so zuverlässige Zuwachs nicht zustande – im Gegenteil, die Zahl der privat Versicherten sank. Damit wird auch im Jahre 2013 zu rechnen sein, wenn die Beiträge für die geschlechtsneutralen Tarife zu Buche schlagen.

Die Hoffnung der privaten Krankenversicherungen beruht darauf, dass die derzeitige Zurückhaltung für einen Wechsel in die PKV nicht dauerhaft, sondern nur kurz ist. Doch die gesetzlichen Krankenkassen machen es den privaten Krankenversicherungen schwer. Während bei den GKVs die Versicherten keine Beitragserhöhungen zu erwarten haben – die Bundestagswahl ist 2013 – können die PKVs ihre aktuellen Beiträge kaum stabil halten. Sie sind auf das Neugeschäft angewiesen, damit Tarife nicht nur von Bestandskunden bevölkert werden, sondern immer wieder junge, zahlungskräftige Versicherte zustoßen. Wenn das nicht mehr der Fall sein sollte, dann werden auch die Tarife bzw. die Beiträge für Bestandskunden in die Höhe schnellen.

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