Krankenversicherung Chef: PKV Versicherte sind gesünder

Der Chef des PKV-Verbandes Reinhold Schulte ist der Meinung, dass Privatversicherte gesünder sind als gesetzlich Versicherte, was Statistiken ja auch bereits zeigten. Doch in der Praxis sieht es so aus, dass viele Menschen die Beiträge der PKV gar nicht bezahlen können. Dennoch bleibt Schulte auf der Seite der privaten Krankenversicherungen. Spiegel.de berichtete über ein Interview mit Reinhold Schulte.

Abschaffung geplant der Krankenversicherung
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Die Privaten werden in den letzten Jahren immer mehr kritisiert. Eine Bürgerversicherung steht sogar in Planung. Schulte hält die Privaten für gesünder als die Gesetzlichen. Ältere Menschen können in der privaten Krankenversicherung kaum noch ihre Beiträge bezahlen. Es gibt mehr als 150.000 Nichtzahler. SDP, Linke und Grüne sind für eine Abschaffung der PKV. In der Union ist eine Reform im Gespräch. Der Chef des PKV-Verbandes hat die Vorbehalte gegenüber der privaten Krankenversicherung zurückgewiesen, mit der Begründen, dass diese überzogen seien. Er ist er bei der Signal Iduna und seit 40 Jahren gehört er zum Vorstand. Die Bürgerversicherung könnte die medizinische Versorgung eher gefährden. Spiegel fragte nach einem speziellen Einzelfall nach Schultes Meinung, wo ein Mann im Alter von 73 Jahren 1400 Euro für die PKV zahlt. Doch die Rente liegt bei nur 1000 Euro. Er ist der Meinung, dass es sich um einen sehr umfangreichen Versicherungsschutz handeln muss, doch die Möglichkeit zum Tarifwechsel würde bestehen, wozu jeder das Recht hat. Notfälle können in einen Sozialtarif eingestuft werden. Der Standardtarif bietet ähnliche Leistungen wie eine gesetzliche Krankenkasse (GKV), wobei der Beitrag lt. Schulte meistens sogar etwas günstiger liegt. Das liegt daran, weil der VN seine Alterungsrückstellungen mitnehmen kann.

Mehr als die Hälfte der Privatversicherten haben keine Beitragsanpassungen für 2013 erhalten

Über 50 Prozent der Privatversicherten haben keine Beitragserhöhung erhalten für ihre PKV Anfang 2013. Manchmal gab es sogar noch eine Senkung des PKV-Beitrages. Die Erhöhungen lagen meistens im einstelligen Prozentbereich. Schulte meint nicht, dass es so viele Problemfälle gibt in der PKV. Außer den 155.000 Nichtzahlern ist es für viele Personen nicht einfach die Beiträge für die private Krankenversicherung aufzubringen. Doch lt. Schulte hat das nicht so viel mit der PKV zu tun. Die GKV würde viel mehr vom Problem der Nichtzahler betroffen sein, so Schulte. Der Gesetzgeber selbst hat das Problem mit der neuen Versicherungspflicht vergrößert. Bei Nichtzahlern handelt es sich nicht immer nur um Menschen, die nicht zahlen können, sondern auch um Personen, die es einfach gar nicht möchten, weil sie keine Krankenversicherung wollen. Im Krankheitsfall zahlen sie dann selbst aus eigener Tasche. Hilfebedürftige haben die Möglichkeit den Basistarif zu wählen und den halben Beitrag von einer Sozialbehörde erstattet zu bekommen. Davon sind derzeit ca. 11.000 Menschen betroffen. Im Ernstfall wissen viele Menschen was sie an der PKV haben.

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