Banken: Staatshilfe benötigt

Gestresste Banken brauchen erneut Staatshilfe
Finanzhäuser geraten weiter unter Druck – Kapitalbedarf enorm

Der europaweite Regulierungsdruck auf die Finanzwelt ist in den vergangenen Wochen merklich gestiegen. Offenbar nicht ohne Grund wollen Politik und Aufsichtsbehörden mehr Sicherheit ins Bankensystem bringen, wie die Rating-Agentur Independent Credit View (ICV) i-cv.ch aufzeigt. Ihr zufolge ist der Geldbedarf der Banken enorm. Die Kapitalaufnahme sei bei Stresstest-Verlierern wie der Commerzbank, Allied Irish oder der Alpha Bank ohne staatliche Hilfe oder Restrukturierung der Schulden „kaum mehr möglich“.

Ohne Staatshilfe bleibt den betroffenen Banken nur die Möglichkeit der Restrukturierung mit Kapitalschnitt oder der Übernahme durch ein besser bewertetes Institut“, sagt ICV-Partner und -Finanzmarktexperte Christian Fischer im Gespräch mit pressetext. Dem Branchenfachmann nach besteht bei den Banken ein Kapitalbedarf von rund 1,5 Bio. Dollar. Mit dem Geld würden Verluste ausgeglichen und möglichen regulatorischen Auflagen bzw. Kapital- und Liquiditätsvorschriften begegnet. Die bisherigen Risikomanagementsysteme der Institute haben versagt, so ICV.

Der Abschreibungsbedarf der Banken bei Kreditverlusten bleibt in diesem Jahr hoch. Erst ab 2011 nehme die Tendenz ab, meint Fischer gegenüber pressetext. Die Gesundheit bzw. Verletzlichkeit von Banken hänge stark von den makro-ökonomischen Rahmenbedingungen des eigenen Landes ab. Westliche Häuser seien derzeit „mit ‚internen Hausaufgaben‘ beschäftigt“. Die Institute aus den Industrieländern hätten es im Vorjahr versäumt, die Risikovorsorge den Kreditrisiken entsprechend anzupassen und zeigten sich somit als Verlierer.

BRIC-Banken als Gewinner

Im zweiten Halbjahr 2010 werde sich der Druck auf Banken generell weiter erhöhen. Eine zweite Welle von Bonitätsrückstufungen durch Rating-Agenturen wie Moody’s sei zu erwarten. Als Gewinner stellen sich hingegen Banken aus den BRIC-Ländern dar, die von besseren wirtschaftlichen Rahmenbedingungen profitieren. „Ihre Herausforderung wird es sein, das starke Wachstum zu finanzieren“, unterstreicht ICV. Während die Stresstest-Verlierer auf weitere Finanzspritzen angewiesen sein dürften, öffnet sich den Gewinnern mehr Spielraum für Akquisitionen oder starkes organisches Wachstum. Sie sollten auch mit verschärften regulatorischen Anforderungen problemlos fertig werden.  

 

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