Die Barmenia kann optimistisch in die Zukunft blicken
Das höchste Gut eines jeden Menschen ist seine Gesundheit. Auch wenn die SPD, die Grünen oder die Linke ihrem Traum von einer allgemeinen staatlichen Bürgerversicherung nachgehen, bleiben die privaten Krankenversicherer optimistisch. Der Vorstandschef der Barmenia-Versicherungen, Josef Beutelmann, äußerte gegenüber der FTD seine Meinung. Er sieht das Bestehen der PKVs auch über das nächste Jahr, in dem der Bundestag gewählt wird, nicht in Gefahr.
Er verweist auf den Rückhalt, den die Bundesregierung und die Kanzlerin geben. Die derzeitige Bundesregierung steht hinter der Trennung zwischen privaten Krankenversicherungen und gesetzlichen. Beutelmann kann gut reden, denn seine Barmenia-Krankenversicherung wuchs im Jahre 2011 sehr stark an, und so ist er auch immun gegen einzelne Meinungen, die aus der CDU-Fraktion kommen, wie der, die der Abgeordneten Jens Spahn vertritt. Er kann sich durchaus eine Bürgerversicherung vorstellen. Ein weiterer Grund für seinen Optimismus sieht Beutelmann für den Fall, dass nach der Bundestagswahl 2013 eher mit einer Großen Koalition zu rechnen ist und diese auch in den Jahren 2005 bis 2009 keine Änderungen am Modell von GKV und PKV vorgenommen haben.
Dringend notwendig sei allerdings die Aushandlung über einen privaten Mindestversicherungsschutz. Üppige Provisionen und eine aggressive Kundenakquise gehören der Vergangenheit an. Immerhin ist eine Deckelung von Gesetzes wegen seit dem 01.04.2012 vorhanden und die und die PKVs werden in ihrer gesamten Entwicklung von der Bafin beobachtet.
Weil die PKVs ihren Versicherungsnehmern einen sehr guten Versicherungsschutz bei der Krankenversicherung bieten können, sind sie immer noch sehr gefragt. Auch haben sie in den vergangenen Jahren ihre Tarife flexibler gestaltet und an die Kunden angepasst und zwar in der Form, dass sich die Tarife der PKV von den Beiträge der GKV nur noch geringfügig unterscheiden. Dadurch haben viele Patienten bei der PKV günstigere Tarife und bessere Leistung. Die Folge ist, dass auch die GKVs kundenorientierte Tarife anbieten müssen, damit ihre Mitglieder nicht zu den PKV wechseln.
Völlig unklar ist, ob vor diesem Hintergrund eine Bürgerversicherung für die Krankenversicherten eine Verbesserung darstellen würde. Wird die neue Bundesregierung, die 2013 gewählt wird, sich für eine Bürgerversicherung entscheiden und diese einführen, so werden die Privatpatienten in diese eintreten müssen. Deshalb ist ein Wechsel zur PKV heute mit keinerlei Risiko verbunden.