Private Krankenversicherungen werben mit einem besseren Schutz und günstigeren Tarifen. So schön – so gut. Doch ihre Kunden verärgern sie mit steigenden Beiträgen und immer öfters auch mit ungünstigeren Tarifkonditionen. So werden die Kunden verscheucht und die Branche gerät in eine Krise.
BürgerversicherungDie Medien helfen den Gerüchten zur Popularität und schaukeln die schlechten Nachrichten künstlich hoch.
Die PKVs wollen nun wieder auch in der öffentlichen Meinung besser dastehen. Das ist derzeit sehr wichtig, denn immerhin wollen die SPD, Linke und Bündnis90/Die Grünen schon seit Jahren das duale Versicherungssystem kippen und eine Bürgerversicherung ins Leben rufen. Jetzt mehren sich auch noch die Parteien, dies bislang immer treu zur PKV gestanden sind. So stellt Jens Spahn von der CDU die PKV infrage.
Das einst so strahlende Image der Branche bröckelt. Jahrelang hat die PKV ihre Überlegenheit in Bezug auf die gesetzlichen Krankenkassen demonstriert. Auch wenn der Werbeslogan werbewirksam war, blieb nicht lange verborgen, dass die Probleme bei den PKVs immer größer wurden. Viele Tarife kamen neu hinzu, die bestehenden überalterten und die Prämien vieler Tarife erfahren eine explosionsartige Erhöhung. Dabei stellten die Versicherten fest, dass viele Versprechen nicht umgesetzt und eingehalten werden.
Der ehemalige Versicherungsmakler Claus-Dieter Gorr hat die Tarife durchleuchtet und die Daten zusammengetragen. Dabei hat er festgestellt, dass die meisten Privatkrankenversicherten einen schlechten Tarif haben und somit keine Kostenabdeckung für viele Behandlungen, die notwendig seien, vorhanden sei. Für die Versicherten können daher im Krankheitsfall Krankheitskosten fällig werden, die unbezahlbar sind und auf denen sie sitzen bleiben. Die PKVs waren in den vergangenen Jahren in diesen Fällen sehr kulant, doch mit der schwierigen finanziellen Lage wird in der Regel nur noch das bezahlt, was vertraglich vereinbart wurde.