Gesetzliche Krankenkassen geben immer öfter Geld für Heil und Hilfsmittel aus, welche dem Patienten keinen oder unzureichenden Nutzen bringen. Vor allem Kinder, Pflegebedürftige und Rückenkranke sind häufig Opfer der Fehlbehandlungen, so ein Experte der Barmer GEK.
FehlbehandlungenDie größten Ausgaben der Krankenkassen ergeben sich aus Kosten für Hilfsmittel wie z.B. Hörgeräte, Atemgeräte und Gehhilfen sowie sogenannte Heilmittel wie Massagen, Physio und Ergotherapie. Die fundierte und genau abgegrenzte Diagnose fehlt häufig. Denn ein Wirbelsäulenleiden, das nur mit einer klassischen Massage behandelt wird, kann nicht besser werden. Hier ist eine Zusatztherapie wie z.B. eine Bewegungstherapie anzuordnen. Das bedeutet, dass in diesem Fall nur die angewendete Massage teilweise bis völlig nutzlos ist. Ein weiteres sehr großes Problem stellt die Versorgung in Altenheimen dar.
Hier wäre es besonders wichtig und angebracht, die Bewohner individuell und vor allem abhängig von der Diagnose zu fordern und zu fördern. Einige Experten haben eine Unterversorgung in Pflegeheimen festegestellt. Nur ein verhältnismäßig geringer Prozentsatz der Bewohner erhielten Physio oder Ergotherapie und dazu kommt, dass das Therapieangebot mit zunehmendem Alter rückläufig ist.
Gerade bei bestimmten Krankheiten wie Alzheimer und Demenz ist regelmäßige Bewegung unbedingt notwendig. Auch in diesem Fall ist oft eine Heilmittelverordnung nutzlos, wenn sie nicht in Kombination mit anderen steht und vorher eine nur unzureichende Diagnose erstellt wurde.