Dumpingtarife bei den privaten Krankenversicherungen

Auch unter den privaten Krankenversicherungen ist der Konkurrenzkampf in vollem Gange. So bieten einige private Krankenversicherungen Absicherung zum kleinen Preis an. Die Billig-Tarife bescheren zwar schnell einen Neukundenkreis, doch diese Kunden haben nicht die Absicht in teurere Tarife zu wechseln. Auch sind diese Dumping-Tarife nicht nützlich für die Versicherten.

Man muss sich schon den Leistungskatalog genauer anschauen. Dann erkennt man, dass die Leistungen der Billig-Tarife noch unter denen der gesetzlichen Krankenkassen liegen – und diese Leistungskataloge sind schon ausgedünnt. Im Leistungskatalog der Billig-Tarife ist z. b. meist keine Kostenerstattung für psychotherapeutische Maßnahmen enthalten. Versicherungswillige sind sich der Gefahr gar nicht bewusst, dass sie u. U. selbst für bestimmte Behandlungen und Therapien aufkommen müssen – Kosten, für das sie das Geld nicht haben.

Des Weiteren ist die Gefahr vorhanden, dass die Versicherer die Beiträge für die Billig-Tarife ansteigen lassen. Das ist für diejenigen eine Gefahr, die nicht zu den besserverdienenden Menschen gehören und nur weil sie in der privaten Krankenversicherung sein wollen, sich auch mit dem Billig-Tarif zufrieden geben. Höhere Beiträge können sie oft nicht bezahlen.

Die Billig-Tarife sind in der Regel Locktarife, mit denen die Versicherer einen neuen Kundenstamm aufbauen wollen. Doch auch für die sparsamsten Versicherungsunternehmen sind monatliche Beiträge von 59 Euro nicht kostendeckend. Für Kunden heißt das, dass eine Versicherung, die weniger Leistungen im Katalog beinhaltet als die Gesetzlichen Krankenkassen, keinen optimalen Versicherungsschutz bietet und im Grunde unseriös handelt.

Erkannt haben das auch einige Versicherungsunternehmen wie z. B. die Central Krankenversicherung, die ab Dezember 2011 keine Dumping-Tarife mehr anbietet. Andere Unternehmen sind noch nicht so weit – sie denken erst einmal nach.

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