Durch die Einführung von sogenannten Unisextarifen sollte erreicht werden, dass Männer mehr und Frauen weniger für die private Krankenversicherung zahlen müssen. Leider ist diese Strategie in der Realität nicht aufgegangen, denn die Beiträge sind insgesamt deutlich teurer geworden. Trotz dieses Ärgernisses gibt es auch Gutes zu berichten.
Verbraucherschützer schlagen bereits Alarm wegen der neuen Unisextarife. Der Vorsitzende des Bundes der Versicherten sagte, dass diese Art von Tarifen sich zu Lasten der Versicherten auswirken werde. Den Versicherern wird vorgeworfen, die Tarife zu deren Gewinnmaximierung erhöht zu haben. Ein weiterer Vorwurf ist, dass die Assekuranzen nur aus diesem Grund überhaupt erst die Unisextarife eingeführt hätten. Durch die Beitragsorientierung an den Frauen wundert es nicht, dass die Tarife für Männer deutlich angezogen wurden. Bisher wurden Frauen auch wegen der statistisch bewiesenen längeren Lebensdauer deutlich mehr zur Kasse gebeten als Männer.
Eigentlich hätte man erwarten können, dass die Beiträge für Frauen im Rahmen der Unisextarife sinken, doch dies war nicht der Fall. Laut einer Analyse von Morgen & Morgen sind die Beiträge um durchschnittlich € 100 monatlich bei 30 Jahre alten Männern gestiegen, – bei 40 Jahre alten Männern um durchschnittlich € 96. Vergleichsweise dazu sparten 30 Jahre alte Frauen nur etwa einen Euro. Es kann also nicht von einem Ausgleich gesprochen werden! Eine positive Nachricht gibt es dennoch für Frauen und zwar in der Rentenversicherung. Hier wird zukünftig deutlich mehr Geld bei der Auszahlung erwartet.