Krankenversicherung: in Österreich

Versicherungsfremde Kassenleistungen: Pharmig kein Verständnis für Kassen-Reaktion

Huber: „Hier wird Politik auf Kosten der Versicherten gemacht“

Wenig überraschend, aber doch enttäuschend sind laut Pharmig Generalsekretär Jan Oliver Huber die gestrigen Reaktionen von Wiener Gebietskrankenkasse und Hauptverband der Sozialversicherungsträger auf die verfassungsrechtliche Beurteilung der versicherungsfremden Kassenleistungen durch Verfassungsrechtsexperten Heinz Mayer. „Anstatt sich ernsthaft mit dem Inhalt des Gutachtens auseinanderzusetzen, wird darüber diskutiert, wer wem etwas sicher nicht anschaffen darf“, beschreibt Huber den gestrigen Schlagabtausch zwischen Ärztekammer, WGKK und Hauptverband. Dieses Verhalten blockiert jeden Dialog und geht vollkommen am Thema vorbei. Es steht außer Frage, dass die versicherungsfremden Leistungen der Krankenkassen zur Gänze ausgeglichen werden müssen.



Niemandem den Mund verbieten


Dass die Ärztekammer das Gutachten in Auftrag gegeben hat, ist für Huber absolut verständlich. „Ärzte und Pharmaindustrie müssen massive Einbußen in Kauf nehmen, während die Krankenkassen selbst wenig zur eigenen Sanierung beitragen“, erklärt Huber. Der Hauptverband müsse sich daher schon gefallen lassen, dass die Gebarung der Krankenversicherung hinterfragt werde. Schließlich sei kein Vertrags- oder Verhandlungspartner bereit, Privilegien oder Systemineffizienzen zu finanzieren.

Solidaritätsverständnis

Huber erwartet, dass sich die Krankenkassen solidarisch zeigen und ebenfalls einen großen Beitrag zum Kassensanierungspaket leisten. Huber: „Der Beitrag, den die Kassen bereit sind einzusparen, ist im Vergleich zu den Kostendämpfungen, die Ärzte und Pharmaindustrie tragen, beschämend.“ Diese fehlende Solidarität der Krankenkassen belastet die für ein funktionierendes Gesundheitssystem so notwendigen Verhandlungen aller Interessensgruppen. „Der Hauptverband ist gerne laut, wenn es darum geht, bei Ärzten und Medikamenten zu sparen“, so Huber. „Bei Sparmaßnahmen im eigenen Bereich ist er leise.“ Die Gutachten oder Prüfberichte, die zeigen, wo die Krankenkassen unwirtschaftlich arbeiten, häufen sich. Ein gutes Beispiel dafür sind die eigenen Einrichtungen der Sozialversicherungsträger, die jährlich Ausgaben in Millionenhöhe verursachen.  

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