Krankenversicherungen und Fusionen

 

Eine weitere angeschlagene BKK – die BKK für Heilberufe

 

Auch die BKK für Heilberufe gehört zu den Betriebskrankenkassen, die sich in einer  finanziellen Schieflage befinden und deren Sanierung nicht erfolgreich war. Ein Fusionspartner wurde gesucht (siehe hierzu: VersicherungsJournal 16.5.11). Gefunden hat die BKK für Heilberufe im September 2011 eine BKK vor Ort, die jedoch ihr Fusionsangebot nun zurückgezogen hat. Grund hierfür ist, dass nach einem Blick in die Buchhaltung der BKK für Heilberufe ein viel größerer Finanzbedarf als bisher vermutet festgestellt wurde, so der Bericht des Handelsblatts. Die Fusionskosten waren zunächst waren 30 Millionen Euro veranschlagt  worden  und wurden zuletzt auf etwa 54 Millionen Euro beziffert.

Unter Berufung auf ein Schreiben des BKK-Bundesverbandes, so das Handelsblatt, sind viele Mitglieder im BKK-Verbund nicht mehr zu Fusionshilfen ohne Bedingungen bereit. Die BKK vor Ort habe deshalb das Fusionsvorhaben als „nicht realistisch“ bezeichnet.

Was kommt – Lösung oder Schließung?

 

In einer Pressemitteilungbestätigte die BKK für Heilberufe die Rücknahme des Fusionsangebotes der BKK vor Ort. In Zusammenarbeit mit dem BKK-System müssen nun weitere Optionen kurzfristig geprüft werden. Das BVA wird die Schließung in die Wege leiten, wenn keine Stellungnahme des BKK-Systems an das Bundesversicherungsamt kurzfristig abgegeben werde

 

Das Handelsblatt berichtet weiter unter Berufung auf Branchenkreise,  dass durch die BVA schon Anfang November ein Schließungsbescheid erstellt werde, der zum 31. Dezember 2011 wirksam wird. Zwar soll eine weitere Kassenschließung verhindert werden, hat man doch schlechte Erfahrungen mit der Schließung der City BKK gemacht. Aufgrund der Abstimmungsregelungen des BKK-Verbundes kann eine Minderheit für eine Blockierung der Fusionshilfe sorgen und eine Schließung erzwingen.

Eine weitere Fusion – DAK und BKK Gesundheit

 

Abgeblasen wurde schon im Sommer 2010 die Fusion zwischen der Deutsche Angestellten Krankenkasse (DAK), der drittgrößten Krankenkasse und der BKK Gesundheit, der größten Betriebskrankenkasse. Die dreiwöchigen Verhandlungen brachten keine Einigung (siehe hierzu: VersicherungsJournal 23.7.10).

Doch jetzt steht fest, dass ein Zusammenschluss der beiden Kassen zum Jahreswechsel kommt. Damit gibt es eine neue Kasse, die sich DAK-Gesundheit nennt. In der neuen Krankenkasse werden etwa 5,1 Millionen Versicherte aus der DAK und 6,6 Millionen Versicherte aus der BKK Gesundheit kommen und dem Verband der Ersatzkassen (VDEK) zugehörig sein. Für das Jahr 2012 würde damit der Haushalt der DAK-Gesundheit etwa auf 20 Milliarden Euro kommen.

Für die Kunden beider Kassen soll kein zusätzlicher Aufwand durch die Fusion entstehen, das wurde in einer gemeinsamen Pressemeldung erklärt. Auch behalten alle Krankenversicherungs-Karten ihre Gültigkeit. Die Folge ist, dass  alle Behandlungen uneingeschränkt fortgesetzt werden und das Bestehen der  Zusatzversicherungen mit den Vorzugskonditionen erhalten bleibt.

Wenn sich Kassen um ein Logo streiten – gibt es keine Fusion

 

Die Ortskrankenkassen AOK des Saarlandes und AOK Rheinland-Pfalz haben bereits mit der IKK Südwest die Fusion zur Gesundheitskasse Südwest beschlossen, die zum 1. Oktober 2011 erfolgen sollte. Die beschlossene Fusion wurde erst einmal gestoppt (siehe hierzu: VersicherungsJournal 8.7.11). Als Grund dafür wird von der IKK Südwest angegeben, dass Fragen in Bezug auf den Marktauftritt ungeklärt seien, sodass man die Fusion am 05.09.2011 zurückgenommen habe. Der Streitpunkt war das gemeinsame Logo, auf das man sich nicht einigen konnte. Krankenversicherungen gibts immer weniger!

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