Ein Fall aus Leverkusen machte Schlagzeilen. Hier sollen Laborärzte die privaten Krankenversicherungen mit manipulierten Rechnungen betrogen haben, und zwar um mindestens 600.000 Euro. Ein Fall, der sicher nicht einzigartig ist.
Der Verband privater Krankenversicherungen stellt sich seit Jahren die Frage, warum die Kosten für gesetzlich Versicherte nicht annährend so hoch sind, wie die für Privatpatienten. Die von der PKV beauftragten Gutachter stellten fest, dass die ärztlichen Labors insbesondere für Privatpatienten spezielle Rechnungen schreiben, die ganz besonders umfangreich sind. Bereits im Jahre 2009 hat sich ein Magazin dieser Thematik angenommen und die Staatsanwaltschaft Köln leitete noch im selben Jahr ein Ermittlungsverfahren ein. Betroffen von diesem Verfahren sind drei rheinländische Laborärzte, die diese Machenschaften im großen Stil getätigt haben.
Strafanzeige hatte der Kölner Rechtsanwalt Norbert Gatzweiler gestellt. Es war eine lange Zeit der Überlegung, ob er die Anzeige tatsächlich stellen will, denn als Strafverteidiger steht der Kölner Anwalt auf der anderen Seite. Doch als die betroffenen Ärzte, die mit großen Laboren zusammenarbeiteten, auf ihn zukamen, ging der Anwalt zum Angriff über und erstattete Anzeige.
Abgerechnet sollen auch Transportpauschalen gewesen sein, obwohl erstens kein Transport stattfand und zweites kein Transportgut vorhanden war. Die Staatsanwaltschaft und ihre Ermittler haben die internen Daten ausgewertet und einen Sachverständigen eingeschaltete, der die Abrechnungen im Gesundheitswesen nicht nur bestens kennt, sondern auch auswerten kann. Die Feststellung des Sachverständigen war die, dass der Tatverdacht des Betruges gegeben sei. Die beschuldigten Ärzte räumten Fehler bei den Abrechnungen ein.
Das war nicht genug, denn falsche Abrechnungen, die einen Wert von 600.000 Euro hatten, konnten nachgewiesen werden, sodass der Tatbestand des Betrugs in dieser Sacher noch nicht verjährt war.