Neue Behandlungsrichtlinien bei Diabetes – Teil 2

Die neuen Leitlinien der Behandlungen bei Diabetes orientieren sich nah an dem Patientenalltag. Anders sieht es da wieder bei der Genetik aus, die ebenfalls auf dem Berliner Kongress besprochen wurde. Pfeiffer sagt dazu, dass die Grundlagenforschung bereits neue Erkenntnisse gebracht hat, jedoch auch noch immer viele Rätsel offen lässt. Mehr als 60 Gene wurden für die Beeinflussung zur Diabetes-Erkrankung nachgewiesen.

Diabetes und die neuen Richtlinien

Jedoch erklären diese lediglich 10 Prozent des Risikos. Es wird davon ausgegangen, dass epigenetische Faktoren durchaus eine entscheidende Rolle spielen. Epigenetik bedeutet, dass bereits bei der Befruchtung der Eizelle die Gene festgelegt werden. Im Laufe des Lebens kann jedoch eine Modifizierung durchgeführt werden, denn der Lebensstil ist entscheidend dafür, ob bestimmte Gene an- oder auch ausgeschaltet werden. Dadurch kann die Erkrankung an Diabetes entscheidend beeinflusst werden.

Auswirkung der Faktoren

Bereits im Mutterleib kann der Fötus und nachher auch der Säugling beeinflusst werden, ob er an Diabetes erkrankt oder nicht. Jedoch ist dies eine sehr schwierige Verantwortung für die werdenden Mütter. Viele sind bereits an Diabetes erkrankt, sind Raucherin oder gar übergewichtig. Diese Faktoren beeinflussen die Gene entsprechend. Die Ernährung des Babys im ersten Lebensjahr wird ebenfalls als entscheidend für die Erkrankung angesehen. Wird es überfüttert und dick, steigt das Diabetes-Risiko enorm. Gerade Raucherinnen bekommen sehr kleine Kinder und diese legen dann zu schnell an Gewicht zu. Die epigenetischen Faktoren sind jedoch noch nicht bis aufs Kleinste untersucht und daher sind dies nur Vermutungen, wie sich günstige oder ungünstige Faktoren auswirken.

 

Erhöhtes Risiko bei Schichtarbeitern

Nicht nur Raucherinnen und Übergewichtige tragen ein Diabetes-Risiko in sich, sondern auch Schichtarbeiter. Dieser Lebensstil wirkt sich extrem auf den Stoffwechsel aus. Daher steht auch dieses Thema auf der Agenda des Kongresses. Es gibt fünf Gene, die zentral die innere Uhr steuern. Mit ein paar anderen dabei macht das bis zu 15 Prozent aus, die die Stoffwechselvorgänge beeinflussen. So ist ein Wechselschichtarbeiter einem höheren Risiko unterlegen, als ein „normal“ arbeitender. Die Schichtarbeit wird damit zu einem Problem der Gesundheit und der Gesellschaft. Dennoch gibt es zwei grundlegende Dinge, die jeder befolgen kann. Auf das Gewicht achten und sich viel bewegen. Das können Übergewichtige, Raucherinnen und auch Schichtarbeiter. Im Grunde kann jeder selbst das Risiko der Stoffwechselerkrankung steuern, so Professor Pfeiffer.

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