PKV Verband : Tagung

Auf der Jahrestagung des PKV-Verbandes sprach der scheidende Verbandsvorsitzende Reinhold Schulte. Er ist der Meinung, die PKV sei für die Zukunft gut gerüstet, müsse sich aber noch in der Zukunft mit Reformen auseinandersetzen. Die Branche der privaten Krankenversicherer sei wetterfest und bereit für die anstehenden Herausforderungen. Er begrüßte die Tatsache, dass fast alle PKV-Versicherer von den Billigtarifen weggekommen sind. Die Einführung der Unisextarife erweiterte mit neuen Leistungen den Katalog. Dennoch sei die Beitragsstabilität gesichert, insbesondere durch die Alterungsrückstellungen, die aktuell eine Höhe von 180 Milliarden Euro haben.

Der Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr griff diese Zahl auf und meinte, dass die Versicherer diesen über den Daumen gepeilten Betrag jährlich ausgeben. Ob die Alterungsrückstellungen in Relation mit der Kostendynamik ausreichen, sei fraglich. Wichtig sei, dass eine Vorsorge stattfinde. Keine Antwort auf die Entwicklung biete eine Einheitskasse wie die viel zitierte Bürgerversicherung. Das duale Krankenversicherungssystem müsse erhalten bleiben, die Mischung werde gebraucht, sagte Bahr weiter. Beide Versicherungsarten, die GKV und PKV, sollten nicht nur voneinander lernen, sondern auch im fairen Wettbewerb zueinanderstehen. Insbesondere für ältere Versicherte forderte Bahr einen bezahlbaren Schutz, den auch die PKV zu gewährleisten hätte.

Bahr beklagte, dass sich die PKV bislang wenig im Bereich der Vorsorge engagiert habe. Aufgrund des Kostenanstiegs durch die demografische Entwicklung und den Fortschritten im medizinisch-technischen Bereich müsse die PKV-Strukturen für die Vorsorge anbieten. Er verwies auf Beispiele aus der gesetzlichen Krankenversicherung.

Bahr begrüßte die Öffnung einige PKVs für freiwillig gesetzlich Versicherte und deren Angehörigen. Diese können ohne Risikozuschlag für Vorerkrankungen in die Krankenversicherung wechseln. Bahr forderte gleiche Regeln für beide Systeme und Chancengleichheit für die Versicherten.

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