Private Krankenversicherung: SPD dagegen

Die private Krankenversicherung ist schon seit geraumer Zeit der SPD und Bündnis90/die Grünen ein Dorn im Auge. Deshalb wird beim SPD-Wahlkampf der Frust der Privatkrankenversicherten genutzt, um mit dem Konzept der Bürgerversicherung die Wähler zu mobilisieren. Beschlossen wurde das Konzept für die Bürgerversicherung bereits Ende 2011 beim SPD-Parteitag. Jetzt wird das Konzept eines der Top Ten Punkte im SPD-Wahlkampf. Die Einführung der Bürgerversicherung ist jedoch ein Umbauplan, der radikal das deutsche Gesundheitssystem verändern soll. Wird dieser Plan umgesetzt, dann werden alle Bundesbürger Mitglied einer gesetzlichen Krankenversicherung.

Für die PKV würde die Umsetzung das Ende der privaten Krankenversicherung bedeuten. Sicher – auch bei der Umsetzung müsste die SPD gemäßigter sein, denn die Privatkrankenversicherten sollten ein Mitspracherecht haben, ob sie in die GKV bzw. Bürgerversicherung wechseln vollen. Diejenigen jedoch, die sich neu versichern lassen müssen, wären automatisch Mitglied der Bürgerversicherung. Die Folge wäre dann, dass die private Vollversicherung keine neuen Mitglieder erhalten und somit de facto ausbluten würde.

Zuspruch würde die Bürgerversicherung von den privat Krankenversicherten erhalten, die ihre monatlichen Prämien nicht mehr bezahlen können. Einer Umfrage zufolge, die die Boston Consulting Group durchgeführt hat, wären etwa 25 % der Privatkrankenversicherten bereit, den Wechsel zur Bürgerversicherung zu vollziehen. Das mag einer der Gründe sein, dass dieses Thema zum Wahlkampfthema der SPD geworden ist. Nach dem  Konzept der SPD sollen die Privatkrankenversicherte für ihre Entscheidung ein Jahr Zeit haben.

Fast drei Viertel der deutschen Bevölkerung unterstützt das von der SPD vorgelegte Modell. Besonders in dieser Sache wird der SPD sehr viel Vertrauen entgegengebracht, denn mit der Bürgerversicherung hört auch die Zwei-Klassen-Medizin auf und alle Versicherten werden gleich behandelt.

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