Versicherte wehren sich gegen Zusatzbeiträge
Über 250.000 Versicherte haben seit Januar 2010 bereits die Krankenkasse gewechselt bzw. den Wechsel bei ihrer alten Krankenkasse angekündigt. Die von vielen Kassen erhobenen Zusatzbeiträge führten zu dieser Kündigungsflut. Besonders davon profitiert hat die Techniker Krankenkasse mit etwa 130.000 Mitgliedsanträgen. Mit 100.000 neuen Mitgliedsanträgen steht die Barmer GEK an zweiter Stelle der profitierenden Krankenkassen. Die AOK Berlin – Brandenburg erhöhte ihre Mitgliederanzahl um ganze 16.000 Neukunden. Einen deutlichen Zuwachs von circa 74% erreichte auch die IKK in Berlin und Brandenburg, die 4.500 neue Mitglieder zählt.
Reinfall für die Krankenkassen
Die Erhebung von Zusatzbeiträgen hat sich für die Krankenkassen somit absolut nicht gelohnt. Die finanzielle Situation ist ohnehin nicht besonders gut bei vielen Mitgliedern. Dies zeigte ein aktueller Bericht über die Außenstände der Kassen durch nicht zahlende Krankenkassen – Mitglieder.
Aufgrund dieser Entwicklung bleibt CSU-Generalsekretär Alexander Dobrindt bei seiner Ansicht, dass die Erhebung einer Kopfpauschale ein klares Nein verdient. Damit stellt er sich hinter Markus Söder, Gesundheitsminister der CSU, der stark für seine Ablehnung einer Einheitsprämie kritisiert worden war.
CSU ist nicht für Zusatzbeiträge
Laut Alexander Dobrindt gibt es niemanden in der CSU, der für die Einführung einer Kopfpauschale seine Stimme geben würde. Das Konzept seiner Partei sei weiterhin der Überlegung geschuldet, dass „starke Schultern mehr tragen müssen als schwache Schultern.“
FDP und Kopfpauschale
Einer Koalition mit der FDP stehe jedoch nichts entgegen, auch wenn sich gerade diese Partei für die Einführung einer Kopfpauschale sehr stark mache. Von den Unstimmigkeiten in den Bereichen „Gesundheit und Steuerpolitik“ abgesehen, sei die Zahl der Bereiche, in denen Einigkeit herrsche, wesentlich größer.
Die Kopfpauschale sorgt seit längerer Zeit für Bewegung und die Reaktion der Versicherten auf die Erhebung von Zusatzbeiträgen zeigt mehr als deutlich, welche Richtung eingeschlagen werden sollte. Aktuell sieht es so aus, als würden die Krankenkassen, die Zusatzbeiträge erheben, weitere Kunden verlieren. Ein Ende der Abwanderungswelle ist momentan noch nicht abzusehen.