Zusatzbeiträge

Mehr Zusatzbeiträge wahrscheinlich

Experten erwarten, dass 2010 noch mehr gesetzliche Krankenkassen Zusatzbeiträge von ihren Mitgliedern verlangen werden. Bislang haben nur 13 Kassen Zusatzbeiträge von 8 Euro oder 1% vom Einkommen verlangt. Schon diese Zusatzbeiträge haben zu einer Wechselflut von 250.000 Menschen geführt, die zu einer anderen Krankenkasse gewechselt sind. Wenn sich weitere Krankenkassen zu einem Zusatzbeitrag entschließen, werden noch mehr Menschen wechseln wollen. Höchste Zeit, sich vorher in Ruhe mit einem Versicherungsvergleich zu befassen.

Krankenkassenwechsel

250.000 Menschen haben schon in diesem Jahr die gesetzliche Krankenversicherung gewechselt. Grund hierfür waren die Zusatzbeiträge, die einige Krankenkassen von ihren Mitgliedern verlangt haben. Die größte davon ist die DAK, die von jedem Mitglied zusätzlich 8 Euro verlangt. Stichtag war der 1.2.2010. Drei Kassen (BKK für Heilberufe, BKK Westfalen-Lippe und Gemeinsame BKK Köln) haben sich dafür entschieden, 1% vom Einkommen als Zusatzbeitrag zu verlangen, was bis zu einem Zusatzbeitrag von bis zu 37,50 Euro führen kann – pro Monat. Aufs Jahr hochgerechnet, ergibt sich da schon ein stolzes Sümmchen, dass man durch einen Krankenkassen-Wechsel für etwas anderes ausgeben kann.

Techniker Krankenkasse mit hohen Zuwachszahlen

Am meisten Menschen wechseln derzeit zur Techniker Krankenkasse (TK). Seit Anfang des Jahres sind 130000 neue Mitglieder zur TK gekommen. Auf den weiteren Plätzen folgte die Barmer mit 100000 neuen Mitgliedern, die AOK Berlin Brandenburg mit 16000 neuen Mitgliedern und weitere mehr. Grundsätzlich scheint zu gelten: Wer keinen Zusatzbeitrag verlangt – und auch noch verlauten lässt, dass man optimistisch ist, dass dies in diesem Jahr auch nicht mehr der Fall sein wird, der bekommt Zulauf.

 

Kriterien zum Krankenversicherungswechsel

Aber es könnten natürlich auch andere Kriterien sein, die die Menschen dazu bringen, sich für eine bestimmte gesetzlichen Krankenversicherung zu entscheiden. Das könnte auch das gute Image sein, dass eine Krankenkasse hat. Denn angesichts des Milliardenlochs, dass sich in der gesetzlichen Krankenkasse auftut, wird wahrscheinlich alle Krankenkassen nachziehen lassen. Werden die Menschen, die gerade gewechselt haben, dann zur nächsten Kasse wechseln? Man darf gespannt sein.

 

Werbung mit Zuatzbeiträgen

Zur Zeit scheint es aber noch angezeigt, mit dem Thema Zusatzbeitrag zu werben: Vor wenigen Tagen landete eine Postwurfsendung im Briefkasten. Absender der Webung ist die IKK Brandenburg und Berlin. Die Adresszeile der „Postwurfspezial“-Sendung lautete: „An alle Bewohner dieses Hauses, die keinen Zusatzbeitrag zahlen wollen.“ Diese IKK behauptete übrigens sehr keck: „Wir sind besser! Kein Zusatzbeitrag“. Aber außerdem wurde behauptet, mehr Leistung, Service und Extras zu bieten. Die These „Wir sind besser!“ kommt mir aus wettbewerbsrechtlichen Gründen sehr gewagt vor. Kann diese IKK das denn beweisen?

 

Wie auch immer: Das Thema „Kein Zusatzbeitrag“ zieht sich wie ein roter Faden durch die Postwurfsendung. Es wird sogar eine Art Stempel verwendet, der folgende Aufschrift trägt: „Kein Zusatzbeitrag 2010 – Unser Wort gilt“. Aber wer jetzt nicht ständig von Krankenkassen-Hopping betreiben möchte, sollte sich andere Kritierien suchen, die für seine Krankenkasse gelten. Die Leistungen beispielsweise. Da muss man sich jede Krankenkasse einfach genauer anschauen.

 

n/a