Campact mobilisiert gegen die Kopfpauschale

Pünktlich zum Start der Regierungskommission für die Finanzreform der Krankenversicherung von Philipp Rösler meldet sich Campact (Demokratie in Aktion) mit einer Unterschriftenkampagne zu Wort. Ziel ist es, die Einführung der Kopfpauschale zu verhindern.

 

Mit dem Stabreim „Kippen Sie die Kopfpauschale“ mobilisiert Campact derzeit die Gegner der Kopfpauschale. Laut Campact-Internetseite organisiert Campact „…Kampagnen, bei denen sich Menschen via Internet in aktuelle politische Entscheidungen einmischen.“ Nach eigenen Angaben verbindet die Initiative schnelles Handeln mit phantasievollen Aktionen, die  Öffentlichkeit herstellen und Druck auf die Entscheidungsträger ausüben sollen. Dabei geht es den Campact-Akteuren anscheinend um die Schaffung einer sozial gerechten ökologisch nachhaltige und friedliche Gesellschaft. Klingt gut, aber was steckt wirklich dahinter?

Für Campact ist natürlich längst klar, dass die Kopfpauschale nicht gerecht -, sondern unsozial ist. Die Unterschriftensammlung läuft demnach auch schon eine Weile – und hat bislang schon 65.000 Unterschriften gesammelt. In ihren Formulierungen bezieht Campact dabei eindeutig Stellung, wenn gesagt wird: Mit der Kopfpauschale sollen Menschen mit niedrigem Einkommen, die Menschen mit hohen Einkommen entlasten sollen. Wenn es so wäre, wäre es natürlich absolut ungerecht. Aber bei aller Sympathie für diese Argumente, wirkt die Campact-Kampagne doch sehr zugespitzt.

Pro-Argumente, die man ja durchaus auch in der aktuellen Diskussion vernehmen kann (auch in den Medien), werden überhaupt nicht erwähnt. In dem Film, von dem Campact behauptet, dass er das Prinzip der Kopfpauschale erläutert, werden diese möglichen positiven Aspkete des Ganzen natürlich überhaupt nicht erwähnt. Immerhin sollen die Defizite der Krankenversicherung ja aus dem Steueraufkommen der Bundesbürger bezahlt werden – und hier gilt nach wie vor, dass Vielverdiener hohe Steuern zahlen, während die ärmeren Menschen ja teilweise überhaupt keine Steuern mehr bezahlen.

Campact fokussiert in seiner Kampagne natürlich auch nicht für die Beibehaltung des jetzigen Systems, weil das ja auch nicht gerade optimal läuft, wobei uns ja viele Menschen auf der Welt um unser Gesundheitssystem beneiden – und diese Versorgung auch gerne hätten. Campact plädiert für die sogenannte Bürgerversicherung, die jedem Menschen – unabhängig von seinem Einkommen und seiner Krankenversicherung – den Zugang zur optimalen Versorgung ermöglicht. Das klingt für mich auch ganz gut. Die Frage wäre aber sicherlich interessant, wem eigentlich dieser Vorschlag nützt. Mal von uns Bürgerinnen und Bürgern abgesehen.

Wie auch immer: Informationen finden Sie beim Bundesministerium für Gesunheit gehts hier: .

 

 

 

 

 

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