Problem der privaten Krankenversicherungen

Die Beitragserhöhungen, die von den privaten Krankenversicherungen zum Jahresanfang 2012 vorgenommen wurden, waren und sind ein heißes Diskussionsthema. Keiner spricht jedoch darüber, dass die privaten Krankenversicherungen ein Problem haben, mit dem sie weder gerechnet haben noch derzeit fertig werden. Das Problem der Versicherten, die ihre Beiträge nicht bezahlen.

Vor der neuen Gesundheitsreform im Jahre 2009 war es den privaten Krankenversicherungen möglich, säumige Zahler den Vertrag zu kündigen. Das ist jetzt nicht mehr machbar, da alle deutschen Bürgen krankenversichert sein müssen und die Krankenversicherungen Nichtzahler nicht kündigen dürfen. Trotzdem haben die privaten Krankenversicherungen Probleme mit Versicherten, die ihre Beiträge nicht fristgemäß oder gleich gar nicht bezahlen bzw. bezahlen können. Um diesem Umstand Herr zu werden, sollen – so der Wille der Versicherer – spezielle Tarife eingeführt werden.

Ende des Jahres 2011 wurden bei den privaten Krankenversicherungen mehr als 140.000 Versicherte gezählt, die mit den Beiträgen zurücklagen. Dem wollen jetzt die privaten Krankenversicherungen ein Ende setzen, indem sie einen speziellen Tarif ins Leben rufen, der für die Versicherten gilt, die keine Beiträge zahlen. Die Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger geht sogar noch einen Schritt weiter und will die Rechte der Privatversicherten wieder stärken.
Damit die Tarife geändert bzw. angepasst werden können ist eine Änderung des Gesetzes notwendig. Entwürfe dafür liegen bereits beim Justizministerium und beim Finanzministerium. Die Tarife sollen so angepasst werden, dass ein Versicherter, der vier Monate im Rückstand mit der Beitragszahlung ist, in einen sogenannten Nichtzahler-Tarif überführt werden. Dieser Tarif deckt nur noch die akuten Erkrankungen ab, sowie die Kosten, die bei einer Schwangerschaft entstehen.

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